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Ausgerüstet mit Abbildungen von Canalettos Veduten und einem Planausschnitt von Hubers Vogelschauplan machten sich die SchülerInnen der 3A und der 3D in der letzten Schulwoche auf in die Wiener Innenstadt.

Das Wien Maria Theresias – oder: »Auf den Spuren Canalettos durch die Wiener Innenstadt«

Im Jahre 1758 erreichte den venezianischen Maler Bernardo Bellotto eine Einladung an den Wiener Hof. Canaletto, wie er sich in unseren Breiten nannte, folgte Maria Theresias Geheiß und verbrachte zwei Jahre in Wien, in denen er seine berühmten dreizehn Veduten Wiens schuf. Alltagsszenen beleben die imposanten Darstellungen des ersten Bezirks, was seine Werke zu einem unbezahlbaren Zeitfenster in das absolutistische Wien macht.

Nur wenige Jahre nach Canaletto kam der österreichische Kartograf Joseph Daniel von Huber in die Hauptstadt, um über einen Zeitraum von vier Jahren die Straßen, Gassen, Häuser und Gärten Wiens und seiner Vorstädte in einem detailgetreuen Vogelschauplan festzuhalten.

Ausgerüstet mit eben diesen Abbildungen von Canalettos Veduten und einem Planausschnitt von Hubers Vogelschauplan machten sich in der letzten Schulwoche die Schülerinnen und Schüler der 3A und der 3D auf in die Wiener Innenstadt. Ausgangspunkt für die Rätselrallye durch das Wien Maria Theresias war das obere Belvedere, von wo Canaletto seinen berühmten Wienblick malte. Dieser Blick, der Wien zu seinem Status als UNESCO Weltkulturerbe verholfen hat, war in letzter Zeit oft in den Schlagzeilen. Und da das Bauprojekt am Heumarkt, das den Blick nachhaltig verändern wird, nun verwirklicht wird, nützten wir den Ausflug, um die spektakuläre Aussicht zu genießen, solange das noch geht.

Vom Oberen Belvedere ging es dann in Gruppen mit Maskottchen weiter zum Jesuitenkolleg, dem alten Universitätsplatz, zur Freyung, dem Neuen Markt und schließlich dem Lobkowitzplatz. Überall verglichen wir das moderne Stadtbild mit Canalettos Darstellungen und stellen bald fest, dass sich in den letzten 250 Jahren gar nicht so viel verändert hatte. Bei jeder Station galt es eine Frage richtig zu beantworten, damit wir dann das richtige Kuvert mit der Karte zum nächsten Ziel öffnen konnten. Insgesamt gab es acht Stationen, die uns fast sechs Kilometer quer durch die Innenstadt führten.

Und während wir durch die Gassen der Innenstadt schlenderten, begannen wir die Stadt mit anderen Augen zu sehen. Hier hatten schon vor 2000 Jahren römische Legionäre exerziert und waren durch ein Lagertor marschiert, das heute noch den Straßenverlauf vorgibt. Hier bauten die Babenberger ihre erste Burg, weshalb es bis heute Am Hof heißt. Hier ließ um 1400 der Tuchhändler Michel Menschein auf den Tuchlauben seinen Tanzsaal mit den Neidhart Fresken ausschmücken. Hier wurden zwischen den Türkenbelagerungen Häuser niedergebrannt und Weingärten gerodet, um das Glacis anzulegen, das dann selbst wenigen hundert Jahre später der prächtigen Ringstraße weichen sollte. Hier verkauften Küchelbäcker ihre Waren auf der Freyung. Und hier hatte Canaletto gestanden, als er unglaubliche dreizehn Veduten in nur zwei Jahren schuf, also alle acht bis neun Wochen ein Gemälde vervollständigte.

Ziel der Rallye war das Kunsthistorische Museum, wo wir der sommerlichen Hitze entfliehen konnten und – endlich – den Großteil von Canalettos atemberaubend detaillierten Ansichten Wiens im Original bestaunen konnten. Ebene 1, Raum VII, wenn es Sie interessiert. 

Und wenn Sie jetzt überhaupt mehr über die Werke von Canaletto oder von Joseph Daniel von Huber erfahren möchten, dann werfen Sie doch einen Blick ins Internet – es lohnt sich:

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