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Unter dem Würstlstand am Hohen Markt liegt ein halbes Skelett. Die andere Hälfte, die (Ge)Beine, wurden in einer Künette gefunden. Und wie es so ist, wenn man in Wien auf Überreste seiner reichen Geschichte stößt, wurden die Experten der Stadtarchäologie zu Rate gezogen. Dame 1, wie sie genannt wird, lebte zwischen 770 und 1000 n.Chr. Aber mehr wissen wir nicht. Keine Spur eines Friedhofs in der Nähe. Kein Hinweis auf eine Kirche. War sie überhaupt Christin? Viele interessante Fragen, die noch auf Antworten warten.

Wenn Sie jetzt neugierig sind, dann folgen Sie dem Link zum Archäologieblog des Standard zum Archäologieblog des Standard. Geschrieben wird dieser unter anderem von Mag. Gaisbauer von der Stadtarchäologie und wir durften sie an ihrem Arbeitsplatz besuchen.

Die Räume der Stadtarchäologie befinden sich in der Oberen Augartenstraße und dort erfuhren wir nicht nur von Dame 1, sondern lernten noch viel mehr über die Geschichte Wiens von Vindobona bis zu den Babenbergern. Mag. Gaisbauer erklärte uns auf spannende Art und Weise, welche heutigen Straßenzüge der Wiener Innenstadt bis auf das Römerlager zurückgehen, erzählte uns von eingemauerten Toten und Metallknöpfen im unversehrten Schädel eines Soldaten aus den napoleonischen Kriegen. Aber wir bekamen auch einen Einblick in die Arbeit der Stadtarchäologie und die dazugehörigen Aufgaben.

Das Highlight unseres Besuches kam am Schluss, als wir einen Blick in den Scherbenraum werfen durften. Dort lagern in Bananenkisten Fundstücke aus ganz Wien und aus den unterschiedlichsten Epochen. Momentan besonders spannend sind die neolithischen Fundstücke aus Oberlaa, aber auch zahlreiche Spardosen aus dem Mittelalter. Rekonstruiert werden die Fundstücke übrigens von freiwilligen Helfern. Wenn auch Sie Lust haben, archäologische Puzzle zu lösen und Keramikstücke wieder zu kunstvollen Gefäßen zusammenzusetzen, dann melden Sie sich doch bei der Stadtarchäologie. Die bringt Ihnen alles bei, was sie für diese spannende Arbeit können müssen.

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