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Ein Beitrag von Constantin Pöck (6D)

Am 21. Juni besuchten die 6. und 7. Klassen für katholische und evangelische Religion der Professoren Fritzsche und Dopplinger gemeinsam eine koptische Kirche. Ziel der ökumenischen Exkursion war es, mehr über die koptische Kirche und im Allgemeinen mehr über verschiedene christliche Glaubensrichtungen zu erfahren.

»Wir wurden nicht nur sehr freundlich begrüßt, wir lernten auch sehr viel über die koptische Kirche. Historisches, architektonisches und religiöse Hintergründe – alles war dabei! Die Themen wurden sehr interessant erklärt und der Ausflug war wirklich eine schöne Gelegenheit mehr über die koptische Kirche zu erfahren!« (Alice)

Gemeinsam fuhren wir zur koptischen Kirche »Hl. Drei Jünglinge« im 18. Bezirk. Dort trafen wir Verena, welche ein Mitglied der koptischen Kirche ist. Sie hat uns über einige Unterschiede zwischen dem koptischen Glauben und den evangelischen und römisch-katholischen Glaubensrichtungen aufgeklärt. Als eine der ältesten christlichen Gemeinschaften zählt die Koptische Kirche heute zum orientalisch-orthodoxen Christentum. Die größte Verschiedenheit war, inzwischen historisch zu sehen, eine eher von politischen Motiven geleitete gegenseitige Missinterpretation im Zuge des Konzils von Chalcedon 451. Dabei ging es um nichts Geringeres als die hypostatische Union Christi – wie also sei Jesus Christus als wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich in einer Person und Hypostase zu verstehen. Nicht wenige Altorientalen waren davon überzeugt, dass der chalzedonische Text so verstanden werden könne, als sei Christus aufgrund zweier Naturen aufgeteilt, was zur Kirchenspaltung führte. Durch die »Wiener christologische Formel« von 1971 wurde der theologische Streit zwischen Altorientalen und Katholiken schließlich beigelegt: »Wir glauben, dass unser Gott und Erlöser, Jesus Christus, Gottes fleischgewordener Sohn ist; vollkommen in seiner Gottheit und vollkommen in seiner Menschheit. Seine Gottheit war von seiner Menschheit nicht einen Augenblick getrennt.«

»Unserem sich gut auskennenden Guide Verena konnten wir offen Fragen zu den Besonderheiten der koptischen Religionsgemeinschaft stellen. Dabei erfuhren wir Details aus ihrer Erfahrung und ihrem Wissen. Es wurden uns interessante Einblicke in die Liturgiefeier, die verschiedenen Rollen in der Pfarre sowie architektonische und gesellschaftspolitische Besonderheiten und Traditionen gegeben.« (Anna)

Nachdem wir zuvor nur vor der Kirche waren, ging es dann in die Kirche, weil der Schlüssel für diese eingetroffen war. In der Kirche erzählte uns Verena weiter über die Geschichte der koptischen Kirche und über ihre persönlichen Erfahrungen als Kind und als erwachsene Frau in Verbindung mit dem koptischen Glauben. Sobald jemand einmal eine Frage hatte, versuchte Verena sofort die Frage eifrig zu beantworten, was auch immer gelang.

Nicht selten hatte Verena dabei auch ein paar »Funfacts«, wie sie sagte, parat. So gab es die Bezeichnung Papst als Oberhaupt in koptischen Kirche noch bevor die katholische Kirche diese einführte; oder dass es seit 2013 mit dem 10. Mai einen eigenen Gedenktag der koptisch-katholischen Freundschaft gibt. Seither telefonieren die beiden Päpste immer an diesem Tag und tauschen sich miteinander aus. Auf eine andere Frage hin erfuhren wir, dass »Kopte« im Grunde nichts anderes als »Ägypter« heißt und sie sich auch als eine Art eigentliches ägyptisches Volk, nicht aber als Araber, verstanden wissen wollen. Immerhin würden sie um die 10-15% der ägyptischen Bevölkerung ausmachen. Inzwischen gibt es auch eine koptische Ministerin in der Regierung. Nicht weniger erstaunt waren wir darüber, dass es in der Kirche und überhaupt in jeder koptischen Kirche eigens einen Thronsessel gibt, der nur dafür da ist, dass der koptische Papst, sollte er einmal vorbei kommen, darauf sitzen kann.

Als dann keiner mehr eine Frage hatte, konnten wir uns noch in der Kirche umschauen. Danach haben wir noch ein gemeinsames Gruppenfoto vor der Kirche gemacht und das war das Ende unserer spannenden, informativen Exkursion.

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