Nach vielen Stunden Proben, in denen Schweiß, Tränen, Blut, Bleistifte und Noten vergossen wurden, war es eineinhalb Wochen nach unserem erfolgreichen Orchesterkonzert endlich so weit: Voller Aufregung und Stolz durften wir, die Wie(d)ner Philharmoniker, eine lange Reise auf uns nehmen, die nirgendwohin anders als nach Berlin führte. Auf einen kurzen Zwischenstopp in Dresden folgte der Weg direkt zu unserer Unterkunft in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs.
Nach einer kurzen Nacht ging es für uns am nächsten Tag für eine Probe zur Philharmonie, in der wir zwei Tage später unseren Auftritt haben sollten. Dort wurden wir sehr lieb empfangen und machten uns nach einer erfolgreichen Probe und von je nach Instrument unterschiedlich starken Rückenschmerzen begleitet auf, die Stadt zu erkunden. Nach einer Besichtigung des Futuriums und einem Essen im Gastgarten gingen wir müde ins Bett.
Der nächste Tag war geprägt von kulturellen Eindrücken, beispielsweise von einem Besuch im Kulturforum, dem Kurfürstendamm, Erzählungen über Hr. Prof. Mairs Jugend im geteilten Berlin und dem Beiwohnen eines Konzerts in der Philharmonie. Aufgrund des Besuchs mehrerer berühmter Persönlichkeiten kamen auf der Straße leider jeden Tag mehr Absperrungen hinzu, die uns unsere Wege erschwerten.
Am Mittwoch folgte unser Highlight, auf das wir wochenlang hingefiebert hatten: Das Konzert verlief sehr gut und wir kassierten Lob, Applaus und Blumen. Leider verhielt sich das junge, etwas unerfahrene Publikum nicht so höflich wie erhofft ("Berliner Schnauze«), aber wir ließen uns die gute Stimmung und die besondere Erfahrung, dass wir in diesem Saal spielen durften, nicht nehmen.
Dann war es auch schon bald Zeit für unsere Abreise und wir brachen mit dem Nachtzug nach Wien auf. In den drei Tagen sahen wir zwar viele Absperrungen, Graffiti und Bierdosen, aber Berlin zeigte sich auch von seiner prächtigen Seite. Die Orchesterreise war somit ein voller Erfolg. Wir hoffen inständigst auf eine weitere Möglichkeit für eine gemeinsame Reise, um unsere kunstvolle Musik zu teilen. Next Stop: Hongkong? ;)
Wir bedanken uns herzlich bei Hr. Prof. Mair für die Organisation und seine große Mühe – nicht nur in Berlin, sondern das ganze Jahr über, und bei Iris Friedrich, die sich die Zeit genommen hat, uns alle zu begleiten. Außerdem geht ein Dank an den Popperverein, der die Reise großzügig unterstützt und gefördert hat.