Die Frage „Wer sorgt in Zukunft für wen?“ zu beantworten, ist keineswegs einfach. Sorgeaufgaben des täglichen Lebens gehen uns alle an. Sowohl die Sorge um uns selbst als auch die Sorge um andere bestimmen unser grundlegendes Wohlbefinden. Besondere Situationen wie die der Krankheit oder der Pflegebedürftigkeit aber auch des Lebens mit kleinen Kindern erhöht das Angewiesen-sein auf andere. Im Lichte der demografischen Veränderungen wird von einer Zunahme des Bedarfs an Sorge ausgegangen. Gleichzeitig werden Ressourcen für Sorgearbeiten eher verknappt. Wie unter diesen Bedingungen eine zukünftige Sorgekultur aussehen kann, ist daher ein drängendes gesellschaftliches Thema.
Es soll untersucht werden, wie und unter welchen Bedingungen Sorgearbeiten in konkreten Lebenssituationen gelingen, wer daran beteiligt ist und welche Unterstützungsnetzwerke hilfreich sind. Dafür werden Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schultypen auf verschiedenen Wegen forschend vorgehen. Eine Gruppe wird sich den Themen anhand von Literatur nähern. Eine zweite Gruppe wird qualitative Interviews mit Personen, die Sorgeverantwortung tragen, führen. Mit Hilfe eines narrativen Zugangs sollen alltagsnahe Erzählungen Einblicke in Sorgebeziehungen und -netzwerke geben. In einem zweiten Schritt sollen Expertinnen und Experten befragt werden, um dann in einem abschließenden Szenarienworkshop zukunftsweisende Bilder für eine Sorgekultur zu entwickeln.
Ziele
- Schülerinnen und Schüler entwickeln über forschendes Lernen ein differenziertes Verständnis für die Bedeutung von Sorgearbeit und ihre Verteilung in unterschiedlichen Sorge-Netzwerken.
- Schülerinnen und Schüler erproben Methoden der qualitativen Sozialforschung im Rahmen eines transdisziplinären Forschungsansatzes und sammeln Erfahrungen mit neuen Formen der Wissensgenerierung zu sozialen Fragestellungen.
- Innovative Szenarien für eine lebensweltnahe und zukunftsweisende Sorgekultur werden in enger Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrenden, Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelt.
Projektleitung
Assoz. Prof. Dr. Elisabeth Reitinger
Kontakt:
Assoz. Prof. Dr. Elisabeth Reitinger
Institut für Palliative Care und OrganisationsEthik
Alpen-Adria Universität Klagenfurt-Wien-Graz
Schottenfeldgasse 29/4, 1070 Wien
Tel: +43/1/5224000-103
http://www.uni-klu.ac.at/pallorg
Beteiligte Schulen
- Wiedner Gymnasium/Sir Karl Popper Schule, Wien
- Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Caritas Ausbildungszentrum, Wien
- Schule für Sozialbetreuungsberufe, Caritas Ausbildungszentrum, Wien
Wissenschaftliche Kooperationspartner
Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung, Universität Klagenfurt, IFF – Wien
Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft
- Arbeiterkammer Wien
- Interessengemeinschaft pflegende Angehörige Name, Wien
Laufzeit
Dezember 2014 – 30. November 2016